Kursübersicht "Spezifische Fragestellungen im Controlling von Einrichtungen des Gesundheitswesens (G A 03)"

Lehrende(r) der Kurseinheit:

Prof. Dr. Mathias Graumann


Lernergebnisse/Kompetenzen

An einem beruflichen Einstieg im Gesundheitswesen interessierten Studierenden sollen die für eine Führungsposition in Rechnungswesen und Controlling, erforderlichen entsprechenden branchenbezogenen Fachinhalte aufbauend auf den Inhalten der branchenübergreifenden Veranstaltungen vermittelt werden.

Die Studierenden wenden die im allgemein-betriebswirtschaftlichen Modul erworbenen Kenntnisse über das Instrumentarium des strategischen und operativen Controllings auf die markt-, organisations- und leistungsspezifischen Gegebenheiten im Krankenhaus, in Pflege- und sonstigen sozialen Einrichtungen praxisbezogen an. Sie können entsprechende Instrumente konzipieren, anwenden und auswerten.

Vermittelte Schlüsselqualifikationen:

Sach- und Methodenkompetenz, analytisches Denkvermögen, wirtschaftliches Denken und Handeln, Fähigkeit zur Komplexitätsreduktion und zur Entwicklung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen, Erarbeitung von Handlungsalternativen und deren Evaluation in Problemsituationen, Fähigkeit zum Theorie-Praxis-Transfer, Entwicklung von Führungskompetenzen. Präsentationsfähigkeit und Diskussionskompetenz.

Inhalte

Besonderheiten der Umfeld- und Unternehmensanalyse im Gesundheitssektor: Auswirkungen rechtlicher Rahmenbedingungen auf Unternehmensführung und Controlling.

Bestimmung der Stakeholder, Leitbildcontrolling, Ableitung und Operationalisierung eines Zielsystems. Konstruktion einer Balanced Scorecard aus dem Zielsystem.

Szenario-Analyse, PEST-Analyse, SWOT-Analyse und Besonderheiten ihrer Anwendung im GuS-Bereich. Anwendung der Segment-Analyse und der Portfolio-Analyse im GuS-Bereich (Fallbeispiele).

Kosten-Controlling im Gesundheitswesen: Budgetierung und LKA als Ausgangspunkt (z.B. § 8 KHBV, § 7 PBV). Pflegesatzregime vs. fallbezogene Pauschalentgelte. Wirtschaftlichkeitsberechnung von DRGs am Beispiel der Verfahren des KPMG-Kalkulationshandbuchs. Analytische Personalbedarfsplanung. Verfahren der Kalkulation von Behandlungs- bzw. Pflegeprozessen. Verfahren der Prozessoptimierung.

Fallmix- und Abteilungssteuerung mittels ein- und mehrstufiger Deckungsbeitragsrechnung. Besonderheiten der Kostenplanung und -kontrolle in GuS-Unternehmen.

Marktorientierte Leistungsplanung mittels Wertanalyse und Zielkostenrechnung (z.B. Wahlleistungsbereiche).

Besonderheiten des jahresabschlussbezogenen sowie des Liquiditäts-Controlling in Gesundheits- und Sozialunternehmen, insbesondere Auswirkungen der Geschäftsprozesse auf Jahresabschlussstruktur und Kennzahlausprägungen. Bedeutung von „Basel II“ für den Gesundheits- und Sozialsektor. Kennzahlanalyse und typische Kennzahlausprägungen bei Gesundheits- und Sozialbetrieben. Finanzplanung und Kapitalflussrechnung als Planungs- und Kontrollinstrumente.

Hinweis: Es wird dringend empfohlen, Taschenrechner zu den Veranstaltungen mitzuführen.

Lehrformen

Fragend-entwickelnder Unterricht mit aufeinander abgestimmten Übungsbeispielen sowie Fallstudien. Präsentationen und Plenumsdiskussionen.

Teilnahmevoraussetzungen

Formale: -

Inhaltliche: Der Master-Studiengang ist als Konsekutivstudium ausgelegt und setzt die sichere Beherrschung betriebswirtschaftlichen Grundlagenwissens voraus, wie es in vorlaufenden BA-Studiengängen üblicherweise gelehrt wird (im BA am RheinAhrCampus Remagen: Module B 15, B 21, B 31 und B 42). Ebenfalls Voraussetzung bilden die Lehrinhalte des MA-Moduls B 06-a.

Schließlich sind Grundkenntnisse der gesetzlichen Vorschriften zum Rechnungswesen in GuS-Einrichtungen (für Krankenhäuser KHG, KHEntgG, KHBV) Voraussetzung. Auf die entsprechende Veranstaltung im BA-Studium „Finanz- und Rechnungswesen im Krankenhaus“ (BA-AG 16) wird verwiesen.

Prüfungsformen

Abschlussklausur nach dem 1. Halbsemester (Dauer: 90 Minuten).

Zulässige Hilfsmittel: Nur Taschenrechner.

Prüfungsanmeldung: 
bis Ende 1. Halbsemester:X
bis Ende 2. Halbsemester: 
individuelle Anmeldung bis:_________ (Datum)

Bewertung

Die Prüfungsleistung für diese Kurseinheit fließt zu 25 % in die Gesamtmodulnote ein.

Literaturhinweise

Textbuch zur Veranstaltung ist:

Graumann, M.; Schmidt-Graumann, A.: Rechnungslegung und Finanzierung der Krankenhäuser, 2. Aufl., Herne 2011.

Weitere empfohlene Literatur:

  • Eisenreich, T.; Halfar, B.; Moos, G.: Soziale Unternehmen mit Kennzahlen führen und steuern, Baden-Baden 2004
  • Graumann, M.: Controlling – Begriff, Elemente, Methoden und Schnittstellen, 3. Aufl., Düsseldorf 2011
  • Greiling, M.; Muszynski, T.: Strategisches Management im Krankenhaus, 2. Aufl., Stuttgart/Berlin/Köln 2008
  • Hentze, J.; Kehres, E. (Hrsg.): Krankenhaus-Controlling: Konzepte, Methoden und Erfahrungen aus der Krankenhauspraxis, Stuttgart/Berlin/Köln 2010
  • Kothe-Zimmermann, H: Prozesskostenrechnung und Prozessoptimierung im Krankenhaus, Stuttgart/Berlin/Köln 2006
  • Maelicke, B.: Controlling, in: Maelicke, B.; Arnold, U. (Hrsg.): Lehrbuch der Sozialwirtschaft, 3. Aufl., Baden-Baden 2009
  • Schirmer, H.: Krankenhaus-Controlling, 4. Aufl., Renningen 2010
  • Simsa, R.; Meyer, M.; Badelt, C. (Hrsg.): Handbuch der Nonprofit-Organisationen, 5. Aufl., Stuttgart 2012
  • Stoll, B.: Balanced Scorecard für soziale Organisationen - Qualität und Management durch strategische Steuerung, Regensburg 2003
  • Tiebel, C.: Management in Non-Profit-Organisationen, München 2006
  • Zapp, W.; Oswald, J.: Controlling-Instrumente für Krankenhäuser, Stuttgart/Berlin/Köln 2009
  • Zapp, W.: Kennzahlen im Krankenhaus, Lohmar 2010.

letzte Änderung der Seite: May 10, 2013

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