Modulübersicht B 06-b.02 "Risikomanagement"

Nr.WorkloadCreditsStudiensemesterHäufigkeit des AngebotsDauer
B 06-b.02150 Std.5 CP2. Semester (Studienbeginn im WS)jedes Sommersemester1 Semester
Modulverantwortliche(r)Lehrende(r) im Modul
Prof. Dr. Mathias GraumannProf. Dr. Mathias Graumann
 Prof. Dr. Claus-Michael Langenbahn
 Prof. Dr. Claus Neidhardt
Art des ModulsVeranstaltungsform(en)KontaktzeitSelbststudiumgeplante GruppengrößeLehrsprache
WahlpflichtSeminar mit integrierter Übung64 Std.86 Std.20-30 Stud.Deutsch

Verwendung des Moduls

  • Master-Studiengang Betriebswirtschaftslehre (Basismodul)
  • Master-Studiengang Economic and Social Research (Basismodul)
  • Master-Studiengang Management, Leadership, Innovation (Basismodul)
  • Master-Studiengang Sportmanagement (Basismodul)

Lernergebnisse/Kompetenzen

Die Studierenden werden in die Lage versetzt, Frühwarn-, Risiko- und Überwachungssysteme zu implementieren und auszuwerten, um wesentliche das Unternehmen gefährdende Entwicklungen früh erkennen, die Einhaltung der Geschäftspolitik unterstützen sowie die Zuverlässigkeit der betrieblichen Prozesse unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsprinzips gewährleisten zu können. Ihnen sind Konzepte der Corporate Governance, der Compliance und der wertorientierten Unternehmensführung geläufig.

Die Studierenden werden auf die spätere Übernahme von Führungsverantwortung vorbereitet, indem sie sich mit Führungskonzepten vertraut machen, die Schieflagen und Fehlsteuerungen der Unternehmensführung vermeiden helfen und zu einer nachhaltigen Wertschaffung beitragen.

Die Studierenden werden befähigt, komplexe Risikostrukturen im Unternehmen modellieren und analysieren zu können. Der Zugang zur Risikobewertung kann beispielsweise über spieltheoretische Ansätze erfolgen. Die Kenntnis von strukturierten Finanzprodukten zur Risikominimierung ist ferner unerlässlich. Die Studierenden lernen je nach Schwerpunktsetzung mit aktuellen Bezügen verschiedene Modelle kooperativer und nicht-kooperativer Spiele an Fallbeispielen kennen, können unterschiedliche Handlungsalternativen hinsichtlich ihrer Auswirkungen beurteilen und optimale Strategien ermitteln. Sie analysieren ausgewählte Finanzmarktprodukte und verstehen, welche Risiken diese Produkte enthalten und wie sie eingesetzt werden können, um Risiken abzusichern.

Auf Basis des wichtigen Prinzips der Arbitrage lernen die Studierenden die Grundprinzipien, die der Bewertung von Finanzinstrumenten zugrunde liegen. Sie werden in die Lage versetzt, komplexe Finanzprodukte in einfachere Bausteine zu zerlegen und dadurch zu bewerten. Je nach aktuellem Bezug liegt der Schwerpunkt entweder bei der spieltheoretischen Modellierung oder bei der Bewertung der Finanzinstrumente.

Kompetenzerwerb

LernzielstufeKursbeitrag
Sozial- und Kommunikationskompetenz*Diskussionen im Plenum und in Gruppen
*Gemeinsame Bearbeitung von Fallstudien
*Präsentation und gemeinsame Diskussion der Gruppenergebnisse
*Arbeit in Gruppen (in virtuellen und Präsenzgruppen)
*Computersimulationen
Wissenserwerb*Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen zum Risikomanagement, zur Corporate Governance und Compliance
*Kenntnis der wesentlichen Standards zu Risikomanagement, Corporate Governance und Compliance
*Kenntnis der wichtigsten Finanzinstrumente
*Kenntnis der wichtigsten Grundbegriffe und Theorien der Spieltheorie
Wissensvertiefung*Lesen ausgewählter Originaltexte und Fallbeispiele
*Vertiefung des Wissens durch gemeinsame Betrachtung von Praxisbeispielen anhand von Unternehmensdokumenten
*Verständnis für den Einsatz der Finanzprodukte als Manager im Unternehmen, Vertiefung des Wissens durch Praxisbeispiele
*Beschreibung des Vorgehens zur Entwicklung einer risikominimierenden Strategie
Instrumentale Kompetenz*Strukturierung und Konkretisierung typischer Elemente und Abläufe von Geschäftsführungssystemen (Governance-, Compliance- und Risikomanagementsysteme)
*Analyse vorgefundener Elemente und Maßnahmen eines Geschäftsführungssystems auf Angemessenheit und Wirksamkeit (Governance-, Compliance- und Risikomanagementsysteme)
*Anwendung finanzmathematischer Methoden auf konkrete Beispiele
*Analysekompetenz durch Anwendung erlernter Theorien und Werkzeugen bei Problemstellungen in Übungen, Fallbeispielen und Diskussionen
*Nutzung der erlernten Werkzeuge und Methoden zur eigenen Ideenkreierung
*Ausbau der Anwendungskompetenz durch Übertragung der Theorie auf konkrete Unternehmen und Markt-Herausforderungen in Gruppenarbeiten
*Anwendungskompetenz durch Übertragung der Theorie auf weitere berufliche Handlungsfelder
Systemische Kompetenz*Beurteilung bestimmter Management- und Führungssituationen
*Reflexion über Ausprägung einer risikobewussten Unternehmensführung
*Bewertung der in Gruppen erarbeiteten Lösungen mittels geeigneter Methoden
*Präsentation und Diskussion des Vorgehens sowie der Ergebnisse im Plenum

Vermittelte Schlüsselqualifikationen

Vertiefung von betriebswirtschaftlichen Grundkenntnissen in Richtung Führungswissen. Aufbau auch spezieller und komplexer Sach- und Methodenkompetenz, Analytisches Denkvermögen, Wirtschaftliches Denken und Handeln.

Fähigkeit zur Komplexitätsreduktion, Entwicklung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen, Erarbeitung von Handlungsalternativen und deren Evaluation in Problemsituationen, Fähigkeit zum Theorie-Praxis-Transfer, Entwicklung von Führungskompetenzen. Präsentationsfähigkeit, Sozial- und Diskussionskompetenz.

Inhalte

Begriff und Elemente der „Governance“. Deutscher Corporate Governance-Kodex (DCGK). Innenorganisation des Leitungsorgans. Business Judgement Rule als Richtschnur ordnungsmäßigen Leitungshandelns. Andere Kodex-Konzepte, z.B. „German Code of Corporate Governance“ (GCCG). Konzept und Elemente ordnungsmäßiger Geschäftsführungsorganisation und Geschäftsführungsinstrumentarium. Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 GenG, § 53 HGrG.

Ursachen und Indizien von fraud, Konzepte und Elemente des Anti-fraud-Managements. Definition der Compliance, Elemente des betrieblichen Compliance Management-Systems (IDW PS 980), insbesondere organisatorische und IT-gestützte Sicherungsmaßnahmen.

Risikomanagement- und Frühwarnsysteme: Gesetzliche Regelungen und Normen (IDW PS 981). Aufbau- und Ablauforganisation („Regelkreis“). Verfahren der Risikobewertung. Entwicklung von Risikostrategien, Reporting. Internes Überwachungssystem und interne Revision: Gesetzliche Rahmenbedingungen und Normen (IDW PS 982, 983). Aufgaben, Aufbau- und Ablauforganisation. Praktische Anwendung.

Einführung in Konzepte der wertorientierten Planung und Kontrolle. Unternehmensbewertung mit Hilfe der DCF-Methode nach IDW S 1.

Nicht-kooperative Spiele: Grundlegende Konzepte, Dominanz, Nash-Gleichgewicht, Elementare Nullsummenspiele, Monopole, Duopole, Polypole, Nutzung von Gemeingütern, Verhandlungen, Löhne und Beschäftigung, Auktionen.

Kooperative Spiele: Koalitionsspiele, Kern eines Spiels, Shapley-Wert.

Finanzinstrumente: Überblick über den Finanzmarkt, Ausgewählte Geld- und Kapitalmarktprodukte, Arbitrage und Replikation, Bootstrapping einer Zinskurve, Simulation von Aktienkursen, Bewertung von Derivaten.

Lehrformen

Fragend-entwickelnder Unterricht mit integrierten Übungen und einer Vielzahl aufeinander abgestimmter Übungsbeispiele und Fallstudien. Literaturstudium. Eigenständige Recherche, Auswertung und Würdigung von Unternehmenspublikationen.

Teilnahmevoraussetzungen

Formale: Eingeschriebene(r) Studierende(r) am Fachbereich WiSo des RheinAhrCampus für einen Master-Studiengang.

Inhaltliche: Grundkenntnisse in Mathematik und Statistik, wie sie im Rahmen eines Bachelorstudium im Bereich BWL vermittelt werden. Erfolgreiche Belegung des Moduls B06-a.

Prüfungsformen

Prüfungsleistung: Klausur, Dauer 120 Minuten. Prüfung in Wintersemestern nach dem 1. Halbsemester, in Sommersemestern nach dem 2. Halbsemester. Nicht im Sommersemester 2021! Auf Grundlage des § 6 der Teil-Rahmenprüfungsordnung der Hochschule Koblenz für die Durchführung eines vorwiegend digitalen Semesters (Corona-Satzung) vom 9.11.2020 finden Teilleistungen statt!

Erlaubte Hilfsmittel: Nicht-programmierbarer Taschenrechner.

Aktualisiert am 14.02.2021 für Sommersemester 2021

Modulteil "Spieltheorie und Bewertung von Finanzinstrumenten": Auf Grundlage des § 6 der Teil-Rahmenprüfungsordnung der Hochschule Koblenz für die Durchführung eines vorwiegend digitalen Semesters (Corona-Satzung) vom 9.11.2020 wird als Prüfungsleistung ersatzweise eine schriftliche Prüfung als Einsendearbeit mit einer Dauer von 90 Minuten zzgl. 15 Minuten Upload-/Downloadzeit in der Prüfungswoche 17.-21.05.2021 durchgeführt.

Modulteil "Corporate Governance, Compliance- und Risikomanagementsysteme": Auf Grundlage des § 6 der Teil-Rahmenprüfungsordnung der Hochschule Koblenz für die Durchführung eines vorwiegend digitalen Semesters (Corona-Satzung) vom 9.11.2020 wird als Prüfungsleistung ersatzweise eine schriftliche Prüfung als Einsendearbeit mit einer Dauer von 90 Minuten zzgl. 15 Minuten Upload-/Downloadzeit am letzten Veranstaltungstermin, Mi., der 07.07.2021, 8.15 - 10.00 Uhr durchgeführt.

Erlaubte Hilfsmittel: Nicht-programmierbarer Taschenrechner.

Pro Einsendearbeit sind jeweils maximal 50 Punkte erreichbar.

WS 2021/22: Klausur mit einer Dauer von 120 Minuten in der Prüfungswoche im November 2021.

Für Prüfungen in Wintersemestern gelten jeweils die inhaltlichen Anforderungen entsprechend der Veranstaltung aus dem vorangegangenen Sommersemester.

Erlaubte Hilfsmittel: Nicht-programmierbarer Taschenrechner.

ArtDatum der LeistungserbringungPrüfungsanmeldung
(bitte Zeitangabe ...Min) Ende 1. HS*Ende 2. HS*individuelles Datum
Klausur: ...Min.wird vom PA festgelegt*   
Test: ...Min.tt.mm.jj  tt.mm.jj
Präsentationtt.mm.jj  tt.mm.jj
Hausarbeittt.mm.jj  tt.mm.jj
Einsendearbeit: 2*90 Min.Prüfungswoche 1. Halbsemester sowie 07.07.2021x tt.mm.jj
Anderett.mm.jj  tt.mm.jj

* Prüfungsamt Termine

Bewertung

Voraussetzung für die Vergabe von ECTS-Punkten ist das Bestehen der Prüfungsleistung für das Modul. Das Modul geht mit 5 ECTS in die Gesamtzahl von 120 ECTS-Punkten ein.

Literaturhinweise

Corporate Governance, Compliance- und Risikomanagementsysteme:

Textbücher zur Veranstaltung sind:

  • Graumann, M: Controlling – Begriff, Elemente, Methoden und Schnittstellen, 5. Aufl., Herne 2018 (Vorlesungsinhalt entspricht im Wesentlichen Kapitel VI.)
  • Graumann, M: Fallstudien zum Controlling, 4. Aufl., Herne 2019.

Es wird nur nach den neusten Auflagen vorgegangen!

Weitere empfohlene Literatur:

  • Behringer, S. (Hrsg.): Compliance für KMU - Praxisleitfaden für den Mittelstand, 4. Aufl. Berlin 2018
  • Brühwiler, B.: Risikomanagement als Führungsaufgabe, 4. Aufl., Bern 2016
  • Bungartz, O.: Handbuch Interne Kontrollsysteme (IKS) – Steuerung und Überwachung von Unternehmen, 5. Aufl., Berlin 2017
  • Diederichs, M.: Risikomanagement und Risikocontrolling, 4. Aufl., München 2017
  • Eller, R.; Heinrich, M.; Perrot, R.; Reif, M. (Hrsg.): Kompaktwissen Risikomanagement, Wiesbaden 2011
  • Fissenewert, P. (Hrsg.): Compliance für den Mittelstand, 2. Aufl., München 2018
  • Gleißner, W.: Grundlagen des Risikomanagements, 3. Aufl., München 2017
  • Gleißner, W.; Füser, K.: Praxishandbuch Rating und Finanzierung - Strategien für den Mittelstand, 3. Aufl., München 2014
  • Gleißner, W.; Romeike, F. (Hrsg.): Praxishandbuch Risikomanagement, Berlin 2015
  • Graumann, M: Wirtschaftliches Prüfungswesen, 6. Aufl., Herne 2020
  • Hommelhoff, P.; Hopt, K.J.; von Werder, A. (Hrsg.): Handbuch Corporate Governance: Leitung und Überwachung börsennotierter Unternehmen in der Rechts- und Wirtschaftspraxis, 2. Aufl., Stuttgart 2010
  • Klinger, M.A.; Klinger, O.: Das interne Kontrollsystem (IKS) im Unternehmen, 2. Aufl., München 2009
  • KPMG (Hrsg.): Compliance Management im Wandel, Herne 2021
  • KPMG (Hrsg.): Das wirksame Compliance-Management-System, 2. Aufl., Herne 2016
  • Kremer, T.; Bachmann, G. (Hrsg.): Kommentar zum Deutschen Corporate Governance Kodex, 8. Aufl., München 2020
  • Peemöller, V.H. (Hrsg.): Praxishandbuch der Unternehmensbewertung, 7. Aufl., Herne 2019
  • Romeike, F.; Hager, P.: Erfolgsfaktor Risikomanagement 4.0. Methoden, Beispiele Checklisten – Praxishandbuch für Industrie und Handel, 4. Aufl., Wiesbaden 2020
  • Vanini, U.: Risikomanagement - Grundlagen, Instrumente, Unternehmenspraxis, Stuttgart 2012.

Spieltheorie und Bewertung von Finanzinstrumenten:

  • Amann, E.: Spieltheorie für Dummies, Wiley-VCH 2011
  • Behnke, J.: Entscheidungs- und Spieltheorie, UTB 2013
  • Berninghaus, S.: Strategische Spiele, 3. Aufl., Springer 2010
  • Deutsch, H.-P.; Beinker, M.: Derivate und interne Modelle, 5. Aufl., Schäffer Poeschel 2014
  • Holler, M.; Illing, G.: Einführung in die Spieltheorie, 6. Aufl., Springer 2005
  • Hull, J.: Options, Futures and Other Derviatives, 10. Aufl., Pearson Education India 2018
  • Jorion, P.: Financial Risk Manager Handbook, Wiley India 2013
  • Kremer, J.: Portfoliotheorie, Risikomanagement und Bewertung von Derivaten, LB 2017
  • Luenberger, D.: Investment Science, 2. Aufl., Oxford University Press 2014.

Den Studierenden wird eine Vielzahl von Praxisbeispielen und Fallstudien auf der Lernplattform zugänglich gemacht.


letzte Änderung der Seite: September 15, 2021

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