Kursübersicht "Internationales Sportrecht (S A 01)"

Lehrende(r) der Kurseinheit:

Prof. Dr. Markus Buchberger


Lernergebnisse/Kompetenzen

Die Studierenden gewinnen einen Überblick über die Internationalität des organisierten Sports. Sie lernen die Verbandsstrukturen am Beispiel einer Mannschaftssportart, z.B. des Fußballs, kennen. Sie gewinnen ferner einen Einblick darüber, welche besonderen Bedeutungen die olympischen Sportorganisationen in den Strukturen des Sports haben. Schließlich werden sie mit der besonderen Problematik des „Doping“ vertraut gemacht und lernen kennen, wie Schiedsgerichte im Sport letzte Entscheidungsbefugnisse besitzen und so die staatliche Gerichtsbarkeit ihren Einfluss verliert.

Inhalte

Sportrecht ist nicht allein national darstellbar. Der professionelle Sport ist international ausgerichtet. Dies folgt schon aus der Tatsache, dass professionell betriebener Sport nur organisiert denkbar ist. Die den Sport organisierenden Strukturen sind in privatrechtlich ausgerichteten internationalen Sportverbandswesen verankert. Jede Sportart hat ein hierarchisch organisiertes Sportverbandswesen entwickelt, bei dem ein internationaler Dachsportverband das Regelwerk und die wesentlichen Bestimmungen zur organisierten Sportausübung an die Kontinental-Dachverbände und die nationalen Dachverbände weitergibt.

Im Bereich des Internationalen Sportrechts werden die Studierenden zunächst mit diesen Organisationsstrukturen vertraut gemacht. Sie erlernen die rechtlichen Grundlagen, auf denen sich diese Struk-turen und ihr Regelwerk ausgebildet haben. Gleichzeitig werden auch die Grenzen verdeutlicht, in denen sich Sportverbände international und national bewegen dürfen. Dabei spielt auch die Frage der Einflussnahme der staatlichen Gerichtsbarkeit und der Schiedsgerichtsbarkeit, z.B. des Europäischen Gerichtshofes oder aber des in Lausanne ansässigen Court of Abitration for Sports (CAS). Wie das letztgenannte Schiedsgericht aufgebaut ist, wie es gebildet wird und wie es zu der Befugnis kommt, letztinstanzliche Entscheidungen für im Sport verordnete Streitfälle herbeizuführen, stellt die Veranstaltung Internationales Sportrecht ebenfalls dar.

An dieser Stelle werden die Studierenden auch ausführlich in die Problematik des „Doping“ aus rechtlicher Sicht eingeführt. Dazu werden die „Klassiker-Fälle“ des Sportrechts mit internationalem Bezug verdeutlicht, also etwa die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes in Sachen „Bosman“. Zusätzlich wird die Rechtsprechung des CAS dokumentiert und deren Weiterentwicklung dargestellt.

Gerade die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes hat in der Vergangenheit eine Reihe von Einflüssen auf den Sport ausgeübt. Das Regelwerk der Sportverbände steht z.B. auf dem Prüfstand europäischen Rechts, wenn es um die Frage von Ausländerklauseln und Transferregeln geht, wenn die Regelungen der Sportverbände unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten überprüft werden oder aber Investorenhemmnisse, wie die im deutschen Fußball diskutierte „50+1“-Regel u.a. unter dem Gesichtspunkt europäischer Rechtsprechung überprüft wird.

Lehrformen

Fragend-entwickelnder Unterricht in seminaristischer Form.

Teilnahmevoraussetzungen

Formale: -

Inhaltliche: -

Prüfungsformen

  • Informationen zur Prüfung finden Sie auf folgender Seite des Prüfungsamtes:

* Prüfungsamt Termine

Bewertung

Die Prüfungsleistung für diese Kurseinheit fließt zu 25 % in die Gesamtmodulnote ein.

Literaturhinweise

  • Haas/Martens, Sportrecht - Eine Einführung in die Praxis, Schriftenreihe Causa Sport, Band 5
  • Adophsen/Nolte/Lehner/Gerlinger, Sportrecht in der Praxis
  • Hort Hilpert, Sportrecht und Sportrechtsprechung im In- und Ausland
  • Fritzweiler/Pfister/Summerer, Praxishandbuch Sportrecht, 2. Auflage

letzte Änderung der Seite: August 30, 2021

Archiv - Bearbeiten - Admin